Drag Kings – Wie wird man zum perfekten Mann?

Drag Kings – Wie wird man zum perfekten Mann?

Film und Talk - 18. Dezember

Filmhaus Köln

Mit unseren Thementag zur Geschichte der Kölner Dragking Szene wollen wir eine queere Community in den Vordergrund rücken, die anders als die Drag (Queens) seltener im Blick der Öffentlichkeit steht.

Wir beleuchten ihre Ursprünge, ihre (Sub-)Kultur und ihre Wirkung auf die Kölner LSBTI-Community, die gerade erst erforscht wird.

Der Begriff “Drag King” wurde erstmals 1972 in der Literatur erwähnt, doch die Geschichte der queeren Darsteller*innen in Hosenrollen reicht Jahrhunderte zurück.


In den späten 1800er und frühen 1900er Jahren wurden Drag Kings in den britischen Music Halls zu Stars, und Künstler*innen wie Vesta Tilley erlangten große Anerkennung.


In den Vereinigten Staaten erlangte Stormé DeLarverie Bekanntheit, die in den 1950er und 1960er Jahren als MC in der Drag-Truppe Jewel Box Revue auftrat. Die zentrale Rolle von Stormé DeLarverie bei den Stonewall-Unruhen von 1969 unterstreicht die historische Bedeutung von Drag Kings für den LGBTQ+-Aktivismus.

“Alles noch bunter – Die Geschlechtergrenzen verschwimmen weiter: Frauen verkleiden sich als männliche »Drag Kings«”, titelt der SPIEGEL im Oktober 1996 einen Artikel. “Was in New York und London schon länger zur schrillen Subkultur gehört, findet neuerdings auch in Deutschland Anhängerinnen, vor allem in Berlin: Frauen suchen Spaß durch »Crossdressing«, rüsten mit gefälschten sekundären Geschlechtsmerkmalen nach und planieren so die Geschlechtergrenzen.”, heißt es in dem Artikel. Ebenfalls 1996 organisierte Bridge Markland, eine Koryphäe in der Drag-King-Szene, bereits eine ganze “Herrenabend”-Tour in fünf deutschen Städten: Berlin, München, Düsseldorf, Hamburg und Köln. Sie wirkte, gemeinsam mit Diane Torr,  in dem Dokumentarfilm “Venus Boyz” mit. Eine Filmreise durch das Universum der weiblichen Männlichkeit. Die internationale Premiere fand 2002 auf der Berlinale statt.

Um die Jahrtausendwende herum nahm die Drag King-Szene in Köln ihre Anfänge. Vorwiegend aus lesbisch-queeren sowie aus im Entstehen begriffenen Transgender-Zusammenhängen heraus wurde die andernorts sichtbarer werdende Drag King-Kultur aufgegriffen und zum Anlass neuer Netzwerke und kollektiver Aktivitäten. 2001 entstand die Gruppe “Kingdom of Cologne”, regelmäßige offene Treffen fanden statt; Drag King-Workshops, -Shows, -Partys, -Stammtische, -Filmvorführungen und Diskussionsveranstaltungen wurden organisiert sowie ein Drag King-Magazin herausgegeben.

Drag Kings, die traditionell mit weiblichen Performance-Künstlerinnen in Verbindung gebracht werden, die männliche Persönlichkeiten verkörpern, haben sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Drag-Shows, die ein fester Bestandteil dieser Kunstform sind, beinhalten Elemente wie Tanz, Schauspiel, Stand-up-Comedy und Gesang, was die Vielseitigkeit von Drag-King-Auftritten unterstreicht. Die Darstellung von übertrieben machohaften männlichen Charakteren und die Einbeziehung von Persönlichkeiten, die die traditionellen Geschlechtertrennungen in Frage stellen, sind in zeitgenössischen Drag-King-Shows mittlerweile üblich.


Die Kölner Drag King Performancegruppe “KINGZ OF POP” sind Schwiegermutters Liebling und gleichzeitig Bohlens Brüder. Freut euch auf einen kurzen Show-Ausschnitt mit Hans Schwanz und Magic Mike. Ein Feuerwerk, bei dem königlich durch die Genres geschlittert wird: Cabaret, Comedy, Lip-Sync, ein Touch Burlesque und einfach alles, was das feine Gänder-Herz noch so zum pochern bringt.


Talkgäste:
• Nic Tripp (Kingdom of Cologne)
• Kay Buggisch (Kingdom of Cologne)
• Stephanie Weber (She’s the man* Drag King Workshop)

Moderation:
• Willie Eyelash (Drag King, Co-Veranstalter “Kokolores”, Brotfabrik, Bonn)

Performance:
• Hans Schwanz und Magic Mike (KINGZ OF POP)



 

Film: Man for a Day  

Katarina Peters’ Dokumentarfilm MAN FOR A DAY beobachtete einen Diane Torr-Workshop in Berlin, bei dem eine Gruppe aufgeschlossener Frauen zusammenkommt, um die Geheimnisse der Männlichkeit zu entdecken. Diane Torr begann bereits 1989 mit der Leitung von Drag-King-Workshops, bei denen Frauen lernten, sich als Männer auszugeben. Die Präsentation der zu erlernenden männlich codierten Gesten, Haltungen und Bewegungsweisen wurden regelmäßig von einer problematisierenden Erläuterung der damit einhergehenden Performance von Macht, Selbstgewissheit und/oder Dominanz begleitet. Was macht einen Mann zu einem Mann und eine Frau zu einer Frau? Wann und wo genau wird die Geschlechtsidentität geformt? Wie viel ist angeboren und wie viel ist erzogen?
Diane Torr war Künstlerin, Autorin, Pädagogin und Gender-Aktivistin. Ihre weltweiten Auftritte und Workshops sind legendär, sie starb 2017 in Glasgow, Schottland.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Katarina Peters’ Dokumentarfilm MAN FOR A DAY beobachtete einen Diane Torr-Workshop in Berlin

Film: “MAN FOR A DAY”

Katarina Peters’ Dokumentarfilm MAN FOR A DAY beobachtete einen Diane Torr-Workshop in Berlin, bei dem eine Gruppe aufgeschlossener Frauen zusammenkommt, um die Geheimnisse der Männlichkeit zu entdecken.

Diane Torr begann bereits 1989 mit der Leitung von Drag-King-Workshops, bei denen Frauen lernten, sich als Männer auszugeben. Die Präsentation der zu erlernenden männlich codierten Gesten, Haltungen und Bewegungsweisen wurden regelmäßig von einer problematisierenden Erläuterung der damit einhergehenden Performance von Macht, Selbstgewissheit und/oder Dominanz begleitet.

Was macht einen Mann zu einem Mann und eine Frau zu einer Frau?

Wann und wo genau wird die Geschlechtsidentität geformt?

Wie viel ist angeboren und wie viel ist erzogen?

Diane Torr war Künstlerin, Autorin, Pädagogin und Gender-Aktivistin. Ihre weltweiten Auftritte und Workshops sind legendär, sie starb 2017 in Glasgow, Schottland.

18.12. Filmhaus Köln

Couchgespräche – das Zeitzeug*innen Interview

“Drag Kings in Köln”

Als Könige in den 2000er Jahren auftauchten um Geschlechtergrenzen in Frage zu stellen.

Film/e:

19:00 Uhr

“MAN FOR A DAY”

Dokumentarfilm
96 Minuten
Regie: Katarina Peters

Eintritt: Film + Talk 8 Euro

Talk

20:30 Uhr 
Couchgespräch
“Die Drag King Szene in Köln”
• Nic Tripp (Kingdom of Cologne)
• Kay Buggisch (Kingdom of Cologne)
• Stephanie Weber (She’s the man* Drag King Workshop)

Performance:
• Hans Schwanz und Magic Mike (KINGZ OF POP)

Moderation:

• Willie Eyelash (Drag King, Co-Veranstalter “Kokolores”, Brotfabrik, Bonn)

Veranstaltungsort

Next project
Scroll up Drag View
Code Snippet ma-gdpr-youtube 1.5.0